Kalibrierung von Kohlenstoff-14 Datierungsergebnissen

Kalibrierungen von Radiokohlenstoff-Altern werden verwendet, um das konventionelle Radiokohlenstoff-Alter (BP Alter korrigiert auf Isotopenfraktionierung mittels δ13C Wert) in Kalenderjahre umzuwandeln. 

Die für die Korrekturen verwendeten Parameter wurden durch präzise Radiokohlenstoff-Datierung hunderter Proben gewonnen, die aus bekannten Altersringen von Eiche, Mammutbaum und Tanne bis etwa 13,900 BP entnommen wurden. Darüber hinaus erfolgte bis etwa 55,000 BP zurück eine Korrelation, die auf mehreren Beweislinien gründet. Diese Informationen werden zu international anerkannten Datenbanken zusammengestellt, die gelegentlich aktualisiert werden. Die aktuellen Datenbanken sind IntCal20 (nördliche Hemisphäre), SHCal20 (südliche Hemisphäre) und Marine20 (Meeresumwelt).

High-Probability Density Range Methode

Es ist in den letzten Jahren üblich geworden, dass Forscher eine mathematische Methode verwenden, die das konventionelle Radiokohlenstoffalter kalibriert und dann die “Wahrscheinlichkeit” eines Kalibrierbereichs über einen anderen Bereich innerhalb der 95.4- und 68.2-Wahrscheinlichkeiten statistisch verfeinert. Diese Wahrscheinlichkeiten sind grafisch dargestellt durch einen schattierten Graubereich auf dem Plot und durch prozentuale Werte, die neben jedem Bereich berichtet werden. Diese Methode nennt man High-Probability Density (HPD).

Beta Analytic Calibration example

Kalibrierung von marinen Proben

Die Kalibrierung von marinen Karbonatproben erfordert eine Korrektur sowohl für globale, als auch lokale geographische Reservoireffekte. Reservoir-Korrekturen für Süßwasser-Karbonate (als “Hart-Wasser-Effekt” bezeichnet) sind in der Regel unbekannt und für gewöhnlich nicht einfach für Kalender-Kalibrierungen zu berücksichtigen.

Hinweis

Bei Holz und Holzkohle muss die Möglichkeit des “Altholzeffektes“, sowie die potenzielle Kontamination durch jüngeres Material in der Gesamtprobe berücksichtigt werden. Reservekorrekturen für Karbonate sind theoretischer Natur, wobei die lokalen Variationen real, sehr variabel und abhängig vom Probenursprung sind. Die vom Programm erzeugten Altersbereiche müssen als Annäherungen betrachtet werden. Die im 14C-Alter (+/- X BP) angeführten Fehler, die dann in den Kalibrierungen verwendet werden, sind streng auf bestimmte Fehler beschränkt (die Zählfehler der Probe, der moderne 14C-Standard und der Hintergrund). Unbestimmte Fehler wie Probenhomogenität, die Position der Wachstumsringe (Potenzial für Altholzeffekte), Umlagerung von Proben (Redeposition) und lokale Reservoireffekte in aquatischen Proben sind nicht immer quantifizierbar und sollten bei der Interpretation eines kalibrierten konventionellen Radiokohlenstoff-Alters berücksichtigt werden.

Seite zuletzt aktualisiert: Januar 2021